(under construction)

Language Suite


Dr. Alain Kerdelhué, FB 8
Prof. Wilhelm Sanke, FB 1 und Zentraler Medienbereich

Die Reihe "Sprachpraxis" umfasst Programme für kontextuales und interaktives Sprachenlernen, die von Lernenden mit Grundkenntnissen für verschiedene Sprachen verwendet werden können.

Die gegenwärtig in Beta-Versionen vorliegenden 10 Programme der Reihe sind:

- Lückentexte: Textrekonstruktion nach dem "Cloze"-Prinzip mit den Varianten "Eintippen" und "drag-and-drop"

- Mélange: 3 Übungen, bei denen Absätze, Zeilen oder Wörter eines Textes gemischt und dann in die ursprüngliche Reihenfolge gebracht werden müssen. Eine 4. Übung "Sequitur", bei der ein Text sukzessive durch Auswahl der richtigen Nachfolgezeile aus vier angebotenen Zeilen - ergänzt werden muß.

- 4 Programme mit Wortschatzübungen: einsprachig, zweisprachig, Multiple-Choice und als Memory.

Es handelt sich größtenteils um gebräuchliche und erprobte Formate sprachlicher Übungen, die insbesondere auch von kommerziellen Anbietern vermarktet werden (vgl. z.B. Widas "Authoring Suite" - www.wida.co.uk -). Die Übungsformate sind von uns um z.T. neuartige interaktive Funktionen erweitert und mit zuschaltbaren Hilfen versehen worden, die eine individuelle Anpassung an das Lernniveau der Lernenden ermöglichen sollen.
Die 8 Programme sind für fast alle Plattformen (Windows, MacOS, Unix, Linux etc.) und sowohl in Online-Versionen als auch netzunabhängig verfügbar (s. weiter unten die Bemerkungen zur Programmierung).
Hochschulintern wird die Programmreihe kostenfrei zur Verfügung stehen.

Die Übungsinhalte werden als externe Textdateien eingelesen, wobei die Übungsformate bei den Programmen zu "Lückentexte" und "Mélange" automatisch generiert werden, bei den "Wortschatzübungen" in einem speziellen Format vorliegen müssen. Die Textdateien können mit beliebigen Texteditoren, aber auch innerhalb der Programme selbst mit speziellen Eingabemasken erstellt werden.

Beschreibung zweier Beispiele aus der Reihe "Sprachpraxis"

Lückentexte: Textrekonstruktion nach dem "Cloze"-Prinzip ist ein verbreitetes Format für Diagnose, Test und Übung sprachlicher Fertigkeiten, zu dem eine umfangreiche wissenschaftliche Literatur vorliegt. Bei diesem Format werden Texte ganz oder teilweise "maskiert" - Buchstaben werden durch einheitliche Zeichen, z.B. Punkte, ersetzt; diese maskierten Texte müssen dann durch Eingeben von Wörtern, die im Text vermutet werden, schrittweise "rekonstruiert" werden. In den meisten Fällen (wie z.B. auch beim Programm "Storyboard" aus der Wida "Authoring Suite") wird der gesamte Text maskiert.

Unsere Version "Lückentexte" erlaubt neben der Maskierung des gesamten Textes auch die Ausblendung von Textteilen:
Maskierung jedes "n-ten" Wortes von einem definierbaren Startpunkt aus, wahlweise die Ausblendung aller Struktur- oder Inhaltswörter (englisch und französisch), sowie die Maskierung vorher bestimmter Wörter für Testzwecke. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für die Rekonstruktion erreichen, die beim üblicherweise wiederholten Arbeiten mit einem Text dann schrittweise erhöht werden sollten.

Das Verfahren der Rekonstruktion selbst beim Programm "Lückentexte" sieht neben dem Eingeben ganzer Wörter auch die Möglichkeit der Eingabe von Wortanfängen, Wortendungen und innen liegender Buchstabenfolgen vor. Außerdem können die ersten Buchstaben (und ggf. die zweiten) eines maskierten Wortes zugeschaltet werden. Schließlich lassen sich Einzelbuchstaben oder ganze Wörter durch Mausklick auf maskierte Textteile sichtbar machen wie auch der gesamte Text zuschalten, was jedoch mit Minuspunkten bewertet wird.

Mit der Einstellung eines bestimmten Schwierigkeitsgrads, der Nutzung verschieder Eingabeoptionen und der wahlweisen Zuschaltung von Hilfen sollte der Lernende in der Lage sein, die Schritte der Rekonstruktion des Textes an sein individuelles Lernniveau anzupassen.-

Eine zweite Version von "Lückentexte" benutzt das "Drag-and-Drop"-Verfahren, bei dem Wörter aus einer Liste auf die maskierten Textteile gezogen werden.

Ansicht mit gelöschten Strukturwörtern

Wortschatzübung einsprachig: Bei diesem Beispiel für "kontextuales" Lernen müssen Wörter ausgehend von einer Definition erinnert und eingetippt werden. Eine zweite Definition kann bei Bedarf zugeschaltet werden, ebenso ein "semantisch-typischer" Satz (in dem das gesuchte Wort in einem Kontext dargeboten wird, das Wort selbst aber maskiert bleibt). Schließlich kann eine Übersetzung aufgerufen werden (hier wird das Prinzip der Einsprachigkeit durchbrochen), die wiederum das gesuchte Wort nicht enthält.

Als Hilfen für die Eingabe können der erste und letzte Buchstabe des gesuchten Wortes und die Wortlänge (durch eine Strichfolge angedeutet) angezeigt und anschließend bei Bedarf weitere Buchstaben angefordert werden.

Die schließlich eingegebene Buchstabenfolge wird mit einem speziellen Algorithmus daraufhin überprüft, welche der Buchstaben an welcher Stelle des gesuchten Wortes richtig sind. Das Ergebnis der Überprüfung wird dem Lernenden zurück gespiegelt, wobei überflüssige Buchstaben als durchgestrichen
gekennzeichnet und fehlende durch einen Strich an der betreffenden Wortposition hervorgehoben werden.

Auf diese Weise erhält der Lernende ein differenzierte Rückmeldung darüber, welche Teile seiner Eingabe und in welchem Umfang sein Lösungsversuch der tatsächlichen erwarteten Lösung entsprechen.-

Zur Programmierung:

Die Reihe "Sprachpraxis" ist mit einer der "X-Talk"-Sprachen programmiert worden, zu denen in einem weiteren Verständnis auch "Lingo" (Macromedia Director) und "Openscript" (Toolbook) gezählt werden können. Der von uns gewählte X-Talk-Dialekt "Metatalk" (Metacard/Revolution) ermöglicht plattformübergreifendes Programmieren (Windows, MacOS, Unix, Linux etc.) für Online- und Offline-Anwendungen, wobei die Online-Anwendungen keinerlei Browser mit Java- und HTML-Programmierung, sondern nur einen kostenfreien und kleinen Metacard-Client benötigen.
Die Interaktivität der mit Metacard produzierten Online-Programme ist mit denen der entsprechenden Offline-Programme identisch. Der mit Metacard mögliche Grad der Interaktivität von Programmen ist insgesamt höher als der mit Java, Javascript oder HTML erreichbare. Ebenso ist die Programmierung mit Metacard wesentlich einfacher als mit den genannten browser-affinen Programmiersprachen.
Metacard ist in einer kostenlosen und zudem zeitlich unlimitierten Version verfügbar, die diesen X-Talk-Dialekt zu einem idealen Werkzeug zur Einführung in die Programmierung und für Entwicklungen macht, an denen Studierende beteiligt werden können.
In den Seminaren zu "Multimediaprojekte - didaktische und programmtechnische Strukturen" (Sanke), das auch im laufenden Sommersemester angeboten wird, sind insbesondere auch Anwendungen aus dem Bereich der Berufspädagogik und Wirtschaftswissenschaften entstanden.



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